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Kann ich als Anfänger gleich mit der E-Gitarre loslegen?

Wenn Kinder oder Erwachsene völlig neu mit dem Gitarre Spielen anfangen, haben sie oft die Vorstellung im Kopf, man müsse zuerst eine Weile lang auf der Akustikgitarre üben bevor man sich eine E-Gitarre zulegt. Erst nachdem man die wichtigen Grundlagen mit der Akustikgitarre gelernt hat, kann man auf eine E-Gitarre umsteigen. So wurde es immer  schon gemacht und so wird es von vielen Musikschulen und Lehrern behauptet.

 

Hier die Kurzfassung zu dem Thema: 

Völliger Quatsch! Wenn du Gitarre lernen willst weil du ACDC magst, wie Curt Cobain abrocken willst oder Blues, Jazz oder gar HipHop/RnB magst, dann gibt es gibt es für dich überhaupt keinen Grund, nicht mit der E-Gitarre direkt anzufangen.

 

In diesem Artikel möchte ich erklären, warum die Vorstellung, man müsse zuerst mit der Akustikgitarre beginnen, auf falschen Annahmen basiert und warum es oftmals sogar von Vorteil ist, sich gleich eine E-Gitarre zuzulegen.

Der Unterschied zwischen E-Gitarren und Akustikgitarren

Um die Fragestellung genauer zu durchleuchten, müssen wir vorerst klären wo der Unterschied zwischen E-Gitarren und Akustikgitarren liegt: 

Akkustikgitarren haben einen sogenannten Resonanzkörper, weshalb ihr Korpus „dicker“ ist als der von E-Gitarren. Eine Akustikgitarre ist aufgrund dieses Resonanzkörpers von sich aus laut und brauch keine Hilfsmittel um deutlich gehört zu werden. Im Gegensatz dazu brauch man bei E-Gitarren immer einen sog. Verstärker (englisch „Amp“ von Amplifier), damit man sie deutlich hören kann. Da der Korpus der E-Gitarre aus Vollholz ist, ist sie meist etwas schwerer als die Akustikgitarre. 

 

Weiterhin haben E-Gitarren immer Saiten aus Stahl während es bei Akustikgitarren Modelle mit Stahlsaiten (sog. Westerngitarren) und Modelle mit Nylonsaiten (sog. klassische oder Konzertgitarren) gibt.

 

Im Gegensatz zu Akustikgitarren gibt es bei E-Gitarren einige Möglichkeiten mehr, den Klang zu beeinflussen. So kann man beispielsweise mit der E-Gitarre „verzerrt“ spielen und damit den typischen Rock Sound erzeugen. Das geht mit Akustikgitarren überhaupt nicht. Man muss mit E-Gitarren aber nicht ausschließlich verzerrt spielen, sondern man kann auch wunderschöne klare Klänge mit Hall- und Echoeffekten erzeugen und dann beispielsweise Nothing Else Matters mit einer überzeugenden Klangfülle spielen.

 

Aus diesen Unterschieden geht meines Erachtens nach keine schlüssige Begründung hervor warum man nicht als Anfänger mit einer E-Gitarre loslegen könnten.

 

Mythen zu dem Thema

Im Folgenden nehme ich noch Stellung zu einigen Aussagen, die man zu dem Thema oftmals hört und erkläre, warum diese weit hergeholt sind.

 

Mythos 1: Die E-Gitarre ist laut…

Ja, die E-Gitarre ist laut! Genauso laut wie die HiFi Anlage deines Heimkinos oder der Subwoofer mitsamt der Soundanlage deines PCs. Wenn du dir einen riesigen Röhrenverstärker kaufst, der normalerweise bei Rock am Ring auf der Bühne stehen sollte, oder zumindest in einem schallgedämmten Proberaum oder Studio und diesen in das Wohnzimmer deiner Mietwohnung stellst, ja dann ist die E-Gitarre wohl ein ziemlicher Störenfried.

Wenn du dir aber einen ganz normalen kleinen Übungsverstärker zulegst, ist deine E-Gitarre nicht lauter als das Küchenradio und wenn du mit Kopfhörern übst sogar noch um einiges leiser als eine Akustikgitarre. 

 

Mythos 2: Die E-Gitarre ist schwerer zu spielen…

Wie „schwer“ eine Gitarre zu spielen ist, hängt davon ab wieviel Zug auf den Saiten herrscht und wie die sog. Saitenlage eingestellt ist. Das hat Einfluss darauf, wie fest man mit den Fingern drücken muss, um einen sauberen Ton zu erzeugen.

E-Gitarren haben meist dünnere Saiten als Akustikgitarren und gleichzeitig eine niedrigere Saitenlage, weshalb man bei ihnen etwas weniger Druck aufbringen muss als bei Akustikgitarren mit Stahlsaiten. Zugegebenermaßen können Akustikgitarren mit Nylonsaiten für Anfänger etwas angenehmer zum Greifen sein Als E-Gitarren, das ist aber nichts was sich nicht innerhalb der allerersten Übungswochen gelegt haben sollte.

 

Mythos 3: E-Gitarren sind viel teuer

Für E-Gitarren brauch man mehr Equipment. Man brauch eine Gitarre, man braucht ein Kabel und einen Verstärker. Die Investition für sämtliche Teile, die man als E-Gitarren Beginner benötigt liegt bei grob 300-700€. Der Preis einer ordentlichen Akustikgitarre für Anfänger ist da unter Umständen nicht viel geringer. Natürlich gibt es beim Aldi einmal im Jahr Akustikgitarren für um die 50€, allerdings bin ich mir persönlich nicht so sicher, ob man mit so einem Instrument langfristig Spaß und Freude hat und ob die Motivation dranzubleiben nicht doch etwas höher ist, wenn man sich von Anfang an etwas holt, mit dem man vollauf glücklich und zufrieden ist.

Hinzu kommt, dass die Anschaffungskosten für eine E-Gitarre mit Verstärker im Vergleich zu anderen Instrumente wie Geigen, Blasinstrumenten, Drums oder einem Piano etc. um einiges erträglicher sind.

 

 

Zusammenfassung

Wenn du Lust hast zu rocken dann leg dir eine E-Klampfe mit Verstärker zu! 

 

Wenn du dir unsicher bist und du aus dem Raum Augsburg oder Umgebung kommst, kannst du hier bei der ShredFactory jederzeit zu einer unverbindlichen Probestunde vorbeikommen und beide Varianten selbst mal in die Hand nehmen und ausprobieren. Alternativ geht das auch problemlos in jedem Musikgeschäft, das beide Modellvarianten anbietet. 

 

Wenn du noch Fragen zu dem Thema hast oder etwas unklar ist bin ich jederzeit gerne bereit, dir weiterzuhelfen und freue mich, wenn du dich bei mir meldest.

 

Bis dahin - Vielen Dank fürs Lesen und viel Spaß beim Rocken!

Constantin von der ShredFactory Augsburg

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